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Klassische Wanduhren


Als klassische Wanduhren werden sowohl Vertreter der klassischen Moderne als auch Wanduhren im Stile der Klassik als künstlerischer Epoche bezeichnet. Aber auch Pendeluhren und alle Wanduhren, die an gut- und großbürgerlichen Einrichtungsstilen angelehnt sind, können heute als im erweiterten Sinne als „klassisch“ verstanden werden. Wanduhren im Biedermeier- und Jugendstil können also ohne weiteres zur Kategorie der klassischen Wanduhren gezählt werden, denn entscheidend ist vor alle die stilistische Gesamtanmutung.

Klassische Wanduhren der Moderne: puristische und zeitlose Eleganz

Als moderne Klassiker bezeichnet man auch gerne Designobjekte, die ab den 20 Jahren bis in die 60er Jahre hinein die Entwicklung zu einer neuen, sachlichen Formensprache prägten. Im Bereich der Wanduhren hat sich als typischer Geschmacks-Konsens das runde Gehäuse aus Metall mit einfach gestaltetem, weißem Ziffernblatt durchgesetzt. In diesem Bereich gibt es unzählige Varianten, mal mit arabischen oder römischen Ziffern, mal mit Strich- oder Punktindices, mal mit Gehäuse aus Gusseisen oder Aluminium, mal mit Edelstahl– oder schwarzem Kunststoffgehäuse. Gemeinsam ist all diesen klassischen Wanduhren, dass sie sich auf das Wesentlichste konzentrieren: Gut sichtbar und ohne zusätzliche dekorative Umwege die Zeit anzuzeigen. Die Art Wanduhren, die man also wegen ihrer großen Popularität durchaus als klassische Wanduhren bezeichnen darf, werden fast alle mit einem präzisen Quarzwerk oder sogar als Funkuhr angeboten. Das Uhrwerk speist sich in den meisten Fällen aus einer Batterie.

Klassische Wanduhren im gutbürgerlichen oder nostalgischen Stil

Auch bei eigentlich moderner Möblierung wird immer wieder gerne ein eher klassisches Objekt zur Auflockerung oder gar als Blickfang eingesetzt. Das ironische Durchbrechen von Stilrichtungen gehört zu unserer postmodernen Epoche einfach dazu. Aus diesem Grunde werden heute auch wieder Pendeluhren und Wanduhren in bewusst antiker Formensprache in größeren Mengen produziert. Von einer Wanduhr im klassischen „Eiche brutal“ bis hin zu Wanduhren aus Eisen, mit barocker Zeigerform, römischen Ziffern und manchmal sogar künstlichen Rosteffekten und künstlicher Patina, hat sich eine große Vielfalt an klassischen Uhren entwickelt. Alle Wanduhren, die in irgendeiner Art und Weise nostalgisch und bewusst „unmodern“ wirken, gehören zu den Klassikern.

Genaugenommen müssen auch solche Varianten zu den klassischen Wanduhren gezählt werden, die statt eines Quarzwerks tatsächlich noch über ein klassisches mechanisches Uhrwerk ohne Pendel verfügen, das regelmäßig von Hand aufgezogen werden muss. Wer so etwas mag, wird ebenfalls fündig.
Man könnte auch so weit gehen und eine Schwarzwälder Kuckucksuhr als klassische Wanduhr bezeichnen. Denn erstens sind diese immer noch ein Verkaufshit und gerade bei Touristen aus dem Ausland sehr beliebt. Zweitens sind sie fast ein Sinnbild für die typisch deutsche Wanduhr schlechthin. Auch röhrende Hirsche und andere, aus dem Milieu der Waldeslust und der Jagd stammende Motive und Szenen, werden mittlerweile gerne eingesetzt, um einen ironischen Akzent an der Wand zu setzen. Im Endeffekt hat dann doch jeder eine ganz eigene Vorstellung darüber, was eine klassische Wanduhr ist.